Exkurs: Streik der Lehrer*innen
Exkurs: Streik der Lehrer*innen
An diesem Tag wollten wir, wie bereits erwähnt, von Palomino nach Barrancas reisen. Obwohl unser nächstes Ziel nur wenige Stunden entfernt war, merkten wir schon bald, dass wir die Strecke nicht wie geplant fahren können und deutlich länger brauchen werden, falls wir überhaupt noch am gewünschten Ziel an dem Tag ankommen. Nach nur kurzer Zeit fanden wir uns in einem endlosen Stau, bestehend überwiegend aus LKWs.
Grund dafür war, dass die Vereinigung der Lehrenden La Guajira (Asociación de Educadores de La Guajira – Asodegua) ihren Streik (Paro) auf insgesamt drei Tage verlängert hatte und an mehreren Stellen in der Region die Straßen blockierten (Diario del Norte, 2019). Diese Protestform ist weit verbreitet in Kolumbien. Wichtige Straßen werden durch die Errichtung von Barrikaden unpassierbar gemacht. Die Folge ist, dass zum Beispiel Güter nicht mehr transportiert werden können, Preise ansteigen und Agrarprodukte verderben. So wird schnell politischer Druck aufgebaut, der die Entscheidungsträger*innen zum Handeln zwingt.
Die Lehrer und Lehrerinnen demonstrieren unter anderem gegen die schlechte Gesundheitsversorgung für sie und ihre Familien und für die Anerkennung des Gewerkschaftsrechtes.
Sie fordern deshalb vom Gesundheits- und Bildungsministerium, dass sie diese Probleme angehen und das Recht auf Gesundheit und Leben garantieren. Insgesamt sind in der Region 17.800 Personen von dieser Situation betroffen, bestehend aus den Lehrenden und ihren Familien (El Heraldo 2019).
Wir konnten die Reise nur fortsetzen, indem wir die Blockaden zu Fuß passierten und mit neuen Transportmitteln weiter fuhren. Teilweise kamen wir nur durch, da wir einen Umweg nahmen und uns auf kleinere Fahrzeuge aufteilten. Im Laufe des Nachmittags wurde der Paro beendet und die Straßen waren wieder passierbar.