Afrokolumbianische Gemeinden im Cauca

Afrokolumbianische Gemeinden im Cauca

Afrokolumbianische Gemeinschaften im Cauca und deren Organisation

Julia Kroschel, Joana Külper, Alina Millahn

Im Laufe dieser Kapitel wird oft der Terminus „Afrokolumbianer*in“ verwendet. Dieser Begriff wird durch das „Departamento Administrativo Nacional de Estadística“ (Nationales administratives Department für Statistik, Dane) genutzt, um eine Person zu definieren, welche „anerkannter afrikanischer Abstammung ist und kulturelle Merkmale besitzt, welche einzigartig in der Gruppe der Menschen sind. Eingeschlossen in diese Gruppe sind Palenqueros de San Basilio (entflohene, ehemals versklavte Menschen, welche sogenannte palenques, also Wehranlagen aus Holzpfählen, errichtet haben), Schwarze und People of Colour“ (selbstständige Übersetzung, aus dem Dane Bericht1). Dieser Begriff wird vom kolumbianischen Staat als politisch korrekt anerkannt, allerdings nicht zwangsweise als Selbstbezeichnung durch die betroffenen Personen verwendet.

Kolumbien ist auf politisch-administrativer Ebene in 32 sogenannte departamentos aufgeteilt, die weiterhin in 1101 Munizipien (Gemeinden) unterteilt werden (Dane 2012). Eines dieser Munizipien ist Puerto Tejada, in welchem wir im Rahmen unserer Exkursion eine afrokolumbianische Gemeinschaft besucht haben. Diese soll in diesem Beitrag als Beispiel dienen, um verschiedene Organisationsprozesse afrokolumbianischer Gemeinden zu verstehen. Um diese besser nachvollziehen zu können, ist es hilfreich, sich zuerst einen Überblick über die nationalen Organisationsprozesse schwarzer Gemeinden im gesamten Land zu verschaffen.

Abb. 1: Das Departament Cauca und die Gemeinde Puerto Tejada (Eigene Darstellung)

 “Nos auto convocamos para actuar conjuntamente y seguir apostándole desde nuestros sueños y anhelos a la construcción de nuestro proyecto de vida como pueblo y a la negociación política del conflicto colombiano, como única opción de construcción de una sociedad con democracia, real diversa…, con dignidad y justicia para todas y todos”

„Wir rufen uns selbst auf, gemeinsam zu handeln und weiterhin auf unsere Träume und Sehnsüchte des Aufbaus unseres Lebensprojekts als Volk und auf die politische Verhandlung des kolumbianischen Konflikts zu setzen, als die einzige Option für den Aufbau einer Gesellschaft mit Demokratie, die wirklich vielfältig ist…., mit Würde und Gerechtigkeit für alle und jeden“ (C.N.O.A., eigene Übersetzung).

Hier geht es zur offiziellen Website der C.N.O.A.

So beschreibt die Conferencia Nacional de Organizaciones Afrocolombianas (C.N.O.A.) ihre gemeinsame politische Agenda, die aus der Gründung im Jahr 2002 hervorgegangen ist. In der C.N.O.A. kommen mehr als 270 Organisationen und Netzwerke auf nationaler Ebene zusammen, deren Mission es ist, sich für die Menschenrechte des afrokolumbianischen Volkes und dessen gemeinsame Interessen einzusetzen. Außerdem verbindet sie die verschiedenen Initiativen afrokolumbianischer Organisationen durch Kapazitätsaufbau sowohl im politischen und legislativen Bereich, in der organisatorischen Stärkung und in der strategischen Kommunikation als auch in Angelegenheiten um Territorium und Territorialität.

Die Organisationen, die Teil dieses Zusammenschlusses sind, werden auf regionaler Ebene nach Mingas gruppiert (vgl. CNOA). Darunter zählt unter anderem die Unidad de Organizaciónes Afrocaucanas (UOAFROC), welche 2003 gegründet wurde. Die UOAFROC ist eine gemeinnützige, nichtstaatliche Organisation für soziale Entwicklung, deren Grundsatz auf der Verteidigung des Territoriums, der Sicherheit und der Selbstbestimmung basiert. Dabei tragen sie dazu bei, dass die Forderungen nach ethnischen, politischen, kulturellen, ökonomischen und wirtschaftlichen Rechten, welche zur Verbesserung der Lebensstandards der Gemeinschaften beitragen sollen, durchgesetzt werden. Dies geschieht zum Beispiel durch Management, Zusammenarbeit und Selbstverwaltung mit den eigenen Ressourcen, aber auch durch strategische Kooperationen.

Hier geht es zur offiziellen Website:
https://uoafrocauca.wixsite.com/pagina-uoafroc
Siehe auch: Facebook

Die nördliche Region des Caucas wird seit der Kolonialisierung und der Verschleppung afrikanischer Sklaven nach Südamerika traditionell von schwarzen Bevölkerungsgruppen bewohnt. Die Bedeutung der Region im Kontext der kolonialen Gesellschaft, die anschließende Umsetzung eines kapitalistischen Entwicklungsmodells im Zusammenhang mit der Zuckerrohrindustrie und die Organisationsprozesse in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, trugen zur Entwicklung des nördlichen Departement Caucas bei. Dabei ließ sich dort vor allem die schwarze Bevölkerung nieder und erwarb sowohl eine gewisse Sichtbarkeit im Vorstellungsbild der kolumbianischen Gesellschaft als auch eine gewisse Relevanz im akademischen Bereich. Während sich die Organisationsprozesse in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts im Rest des Landes positiv weiterentwickelten, schienen sich die organisatorischen Dynamiken im Cauca allerdings in eine entgegengesetzte Richtung zu entwickeln. Vor allem in der Pazifikregion, welche in dieser Hinsicht als Paradebeispiel für die Afrokolumbianer*innen gilt, haben die Organisationsprozesse der ländlichen Bevölkerung seit den 80er Jahren bedeutend zugenommen. Besonders nach der Verfassungsänderung von 1991 erlebten diese einen ungewöhnlichen Boom. Die Dynamiken der Organisationsprozesse im nördlichen Cauca schienen dagegen schwächer zu werden (vgl. Muños; Rojas 2012: 5f.).

Zu beachten ist, dass die Organisationsformen und deren Zustandekommen in ihrer ganzen Komplexität nur sehr schwer darstellbar sind, und es in diesem Rahmen nicht möglich ist, alle Aspekte zu beleuchten.  Gegenwärtig findet ein Wiederaufleben der politischen Aktivität in der Region statt. Dabei spielt beispielsweise bei den Prozessen der Verteidigung des Territoriums gegen die Interessen und Handlungen großer multinationaler Konzerne insbesondere die Schaffung von Gemeinderäten eine entscheidende Rolle. Sie positionieren sich als die sichtbarsten Akteure der lokalen Gemeinschaften. Dabei sind allerdings nicht nur die inneren Dynamiken der Gemeinderäte von Bedeutung. Auch unzählige andere Faktoren beispielsweise die Art und Weise, wie Gesetze über die Rechte von Menschen afrikanischer Abstammung verabschiedet wurden oder die parteipolitische Zugehörigkeit sind von Bedeutung (vgl. Muños; Rojas 2012: 6). Trotz der Komplexität und des Umfangs der gesamten Prozesse, soll die Gemeinde Puerto Tejada im Folgenden als Beispiel dienen, um einen Einblick in mögliche Organisationsformen zu ermöglichen.

Puerto Tejada gehört sowohl in Bezug auf die Fläche (512 km²) als auch auf die Bevölkerungszahl (2010: 44943 Einwohner) zu den größten Gemeinden im nördlichen Cauca. Die gesamte Region war in der Vergangenheit von einer starken Präsenz schwarzer Menschen gekennzeichnet.  Hier ist es wichtig, den Kontext der Region zu kennen: Das Department Cauca ist in seiner Geschichte stark mit der Versklavung während und nach der spanischen Kolonialzeit verwoben, denn in dieser Region wurden die versklavten Menschen durch die spanischen Kolonialisten zur Arbeit in der Landwirtschaft und im Bergbau gezwungen. Die Entwicklung des Departments ist daher stark mit der kolonialen Gesellschaft und der späteren Einführung eines kapitalistischen Entwicklungsmodels verwoben, welches sich hauptsächlich an die Zuckerrohr-Agrarindustrie richtete (MUÑOZ & ROJAS 2012). Noch bis heute sind die Folgen dieser Zeit deutlich erkennbar. Von den ca. 14% Afrokolumbianer*innen anteilig an der Gesamtbevölkerung (HORA et al. 2017: 68 ff.) leben ca. 22% im Department Cauca. Damit liegt dieses an der fünften Stelle der Departments mit den meisten afrokolumbianischen Einwohner*innen, hinter den Departments Chocó mit ca. 82%, San Andrés mit 57%, Bolívar mit ca. 28% und dem nördlich angrenzenden Valle del Cauca mit ca. 27% (DANE; CIDSE 2010). In Puerto Tejada lag der Anteil der schwarzen Bevölkerung 2010 bei 97,5%, womit die Gemeinde in Hinblick auf die restliche Region die höchste Anzahl an afrokolumbianischen Einwohner*innen hat (DANE in: Muños; Rojas 2012: 8).

Eine der afrokolumbianischen Organisationen in Puerto Tejada ist die Kulturvereinigung Casa del Niño (Asociación Cultural Casa del Niño – ACCN (deutsch: Kulturvereinigung Haus des Kindes)). Der Verein wurde im Jahr 1979 gegründet und arbeitet zu Themen, die er bis heute vertritt. Das Haus (Casa del Niño) ist aus der Notwendigkeit heraus entstanden, die Kinder der Arbeiter*innen, welche außerhalb der Gemeinde leben, zu versorgen. Dadurch wurde den Eltern in der Gemeinde die Möglichkeit gegeben, in Cali zu arbeiten und einkaufen zu gehen (vgl. Aragon Labrada).  Der Vorstand des Gemeindehauses Arie Felipe Aragon Labrada benennt sechs Programme, die von ihnen umgesetzt werden:

  1. Frauen, Gender und Entwicklung (Machismo)
  2. Kindheit und Jugend
    –>  Ziel ist die Schaffung eines neuen Subjektes in der Region, weil die Gefahr besteht, dass viele Jugendliche zu Kleinkriminellen werden und in den Bürgerkrieg reingezogen werden.
  3. Freizeitkultur und -sport / Bildung
    –> Den Gemeinden soll der Zugang zu Bildung gewährt sein. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es bereits eine Abendschule. Zudem besteht der Traum, eine afrokolumbianische Universität in der Gemeinde entstehen zu lassen. Vor allem die Kultur ist hierbei das wichtigste Standbein.
  4. Wohnen und Gesundheit
    –> zurück zu den Wurzeln: Es wird versucht, verstärkt wieder die traditionelle Medizin zu nutzen.   Ein Ziel ist, dass jede Familie Arzneipflanzen in kleinen Gärten anpflanzt.
  5. Management und Verwaltung
  6. Landwirtschaftliche Produktion und Umwelt
    –> Der Verlust von Ländereien und Kultur treibt die afrokolumbianische Bevölkerung in eine moderne Form der Sklaverei zurück. Somit ist es wichtig, dass die Ländereien besessen und selbstständig verwaltet werden. Zudem setzen sie sich mithilfe von organisierten Widerständen für die Ernährungssicherheit ein.
Abb. 2: „Informate“ im Casa del Niño mit den sechs Programmen. (Eigene Aufnahme)
Abb. 3: Der Vorstandsvorsitzende Arie Felipe Aragon Labrada beim Rundgang über eine der umliegenden Fincas. (Eigene Aufnahme)

Hier geht es zur Facebookseite der Asociación Cultural Casa del Niño

Puerto Tejada und die Zuckerrohrindustrie

Um zu verstehen, wie es zu den Problemen und Verlusten der örtlichen Bevölkerung kommt, wird dieses Kapitel von dem Einfluss und Effekt der Zuckerrohrindustrie in Puerto Tejada und dem Department Cauca handeln. Der Prozess der Gründung und Konsolidierung der Zuckerrohrindustrie geht bis in das Jahr 1864 zurück, als Santiago Eder die Hacienda (Farm) „La Manuelita“ in Palmira erwarb. Durch die daraufhin entstehenden landwirtschaftlichen und industriellen Aktivitäten bildeten sich feste Handelsketten in der Region (Muñoz & Rojas 2012). Dazu beigetragen haben unterschiedliche Bedingungen, die eine Ausbreitung der Zuckerindustrie gefördert haben: Ein besonderer Vorteil der Cauca-Region ist, dass die geographisch günstigen Konditionen es möglich machen, Zuckerrohr das ganze Jahr über anzubauen, was nur an wenigen Orten der Welt möglich ist (Muñoz & Rojas 2012).     

Dies erregte besonders die Aufmerksamkeit der USA nach der kubanischen Revolution 1964. Die Revolution führte zu einem Bruch der USA mit Kuba, welches bis dahin der größte Zuckerrohrlieferant der vereinigten Staaten gewesen war. Daraufhin begannen die USA, Zuckerrohr aus Kolumbien zu beziehen, was die Zuckerindustrie und die Preise für Zuckerrohr enorm ankurbelte. Gleichzeitig führte dies auch zu einer Veränderung der Landnutzung, wodurch Feldfrüchte wie Sojabohnen, Baumwolle, Mais und Bohnen durch den Zuckerrohranbau verdrängt wurden und die kleinbäuerlichen Betriebe ihr Land verloren (Muñoz & Rojas 2012).     Hierbei sollte auch erwähnt werden, dass die damals bestehenden Besitzverhältnisse in der Cauca-Region der Zuckerrohrindustrie den Weg bereitet haben. Seit der Kolonialzeit gehörte Land in dem Department vor allem Großgrundbesitzern, welche überwiegend große Viehzuchtbetriebe, traditionelle Haciendas oder später dann auch Zuckerrohr-Haciendas besaßen. Zum Erfolg und zur Ausweitung der Zuckerindustrie trug also auch die langsame, aber konstante Anhäufung von Land durch Großgrundbesitzer bei, welche mehr und mehr die kleinbäuerlichen Betriebe vom Markt verdrängten und deren Ländereien aufkauften, solange diese überhaupt eigene Landtitel aufweisen konnten (Muñoz & Rojas 2012).

Vor allem in dem südlichen Teil von Caloto und Miranda, zwei Regionen, welche seit der Kolonialzeit durch ehemals versklavte Menschen besetzt worden waren, wurde die afrokolumbianische Bevölkerung verdrängt. Hier hatten sich Menschen, denen die Flucht aus der Sklaverei gelungen war, angesiedelt und sogenannte Palenques errichtet, autonome Gemeinden, in welchen sie gemeinsam Land bestellten. Oft waren diese Bauernhöfe nur auf Subsistenzwirtschaft ausgerichtet, welche zwar prosperierten, aber keinen großen Stellenwert auf den Märkten der Region oder der Nation einnahmen. Da diese ehemals versklavten Menschen aber überwiegend keine Landtitel besaßen, konnten die vom Staat anerkannten Besitzer des Landes dieses an die Großunternehmen und -industrie, vor allem im Sektor Zucker, veräußern, ohne sich mit den dort ansässigen Menschen abzusprechen (Muñoz & Rojas 2012).   
So konnten sich immer mehr Unternehmen in der Region niederlassen, Boden für die Zuckerrohranpflanzung aufkaufen und so die ursprünglichen Bewohner*innen immer weiter zurückdrängen. Teilweise wurden sie dadurch sogar in ihrer Nahrungssicherheit bedroht, wie uns beim Besuch des Casa del Niños erzählt wurde.
Durch die kubanische Blockade kam es zu der Möglichkeit, vermehrt in die USA zu exportieren und so zusammen mit dem städtischen und industriellen Wachstum im Land den Zuckermarkt auszubauen. Zwischen 1950 und 1974 stieg damit die Produktion um 275%. 1977 kontrollierten 12 Zuckermühlen, welche vier Familien gehörten, ca. 76% des Zuckermarktes in Kolumbien (Muñoz & Rojas 2012).

Beim Aufbau der Industrie betonten die Unternehmen, dass diese Arbeitsplätze in der Region schaffen und so die dortigen Lebensbedingungen verbessern sollte. Die Einwohner*innen Puerto Tejadas begannen daher teilweise auch freiwillig, ihr Land an die Großunternehmer zu verkaufen und suchten Arbeit auf den Zuckerrohrplantagen. Allerdings wurden die Bewohner der Region oft als „unqualifizierte Arbeiter*innen“ eingestuft. Wenn es zu Anstellung kam, wurden den lokalen Anwohner*innen oft nur einkommensschwache, nicht qualifizierte Tätigkeiten zugeschrieben, welche überwiegend Lohnarbeit mit prekären Konditionen und wenig sozialen Absicherungen waren. Obwohl es durch das Paéz-Gesetz eine Klausel gab, die vorschrieb, dass mindestens 60% der Angestellten einheimische Arbeitskräfte sein müssen, wurden mehrheitliche nicht-ansässige Arbeitskräfte eingestellt – für administrative und leitende Funktionen vor allem Arbeiter*innen aus Cali. Die Unternehmen trugen dabei lieber die Kosten der Sanktionen, als dem Gesetz Folge zu leisten (Muñoz & Rojas 2012).

Zur Unterstützung der Zuckerindustrie, vor allem auch, um wirtschaftliche Impulse zu generieren, wurden vom Staat Subventionen mit dem Gesetz Paéz (Ley Paéz) von 1995 erlassen. Das Gesetz sollte die Entwicklung der Industrie in der Cauca-Region vorantreiben und den Aufbau von Unternehmen unterstützen. Es sah unter anderem eine Steuersenkung oder nach dem Gesetz 788 von 2002 eine komplette Steuererlassung für Rohrzucker vor. Außerdem wurden Preisstabilisierungsfonds entwickelt, egal, ob die Produkte auf dem nationalen oder internationalen Markt verkauft wurden (Muñoz & Rojas 2012). Die Kosten für den Ausbau der Infrastruktur und der Anpassung öffentlicher Dienstleistungen mussten allerdings von den lokalen Haushalten getragen werden. Kleinunternehmen, die durch die Zuckerrohrindustrie unter Druck gesetzt wurden, bekamen wenig bis gar keine Unterstützung durch den kolumbianischen Staat zugesprochen (Muñoz & Rojas 2012). Zusätzlich kam es durch die Ausdehnung des Stadtgebiets von Cali auch zu einem regionalen, politischen und wirtschaftlichen Souveränitätsverlust und die Handelsstrukturen wurden immer abhängiger von den Märkten Calis und den dort generierten Produktpreisen (Agier et al. 1999).

Diese Entwicklung lässt mehrere Konfliktlinien in der nördlichen Cauca-Region erkennbar werden: Die afrokolumbianischen Gemeinden werden Stück für Stück von den Zuckerrohrplantagen und -unternehmen zurückgedrängt und teilweise sogar in ihrer Existenz- und Ernährungssicherheit bedroht. Gleichzeitig erschweren fehlende Landtitel den Kampf gegen die Zuckerindustrie. Unterstützung vom Staat fehlt weitestgehend und Streiks und Proteste der Arbeitnehmer*innen und Anwohner*innen bleiben überwiegend unfruchtbar gegen die übermächtige Großindustrie, welche durch ihr rasantes Wachstum und somit auch wirtschaftliche Bedeutung auch den Staat hinter sich stehen hat. Dazu kommen auch noch weitere Interessenskonflikte in der Region mit anderen ethnischen Gruppen. Dies erschwert ebenfalls, neues Land und Landtitel zu erwerben, selbst wenn das nötige Kapital vorhanden wäre (Muñoz & Rojas 2012).

Abb. 4: Abholzung der Zuckerrohrpflanzen. (Eigene Aufnahme)

Allerdings leistet die lokale Bevölkerung Puerto Tejadas trotzdem Widerstand: Sie gründet Gemeinschaften und Produktionsverbände – 2011 schlossen sich sieben Munizipien zusammen, um gemeinsam mit fairer Produktion und Vermarktung eine Preismitbestimmung und Einkommenssicherung zu garantieren. Hierbei geht es vor allem um einen diversifizierten Anbau von Früchten, was ebenfalls als Widerstand gegen die Zuckerrohrmonokultur verstanden werden kann. Durch das Anpflanzen einer einzigen Pflanzenart kommt es zu einer Beeinträchtigung des Klimas und einer Zerstörung des Bodens – wenn allerdings verschiedene Arten von Pflanzen, im besten Falle natürlich auch noch ökologisch, angebaut werden, ist dies sehr viel schonender sowohl für die Böden, als auch für die Wasservorkommen der Region – und somit wichtig für die Gesundheit der Menschen vor Ort. Gleichzeitig ermöglicht eine breite Verkaufsauswahl auch die Chance, dass Einkommen breit zu streuen und so nicht vollkommen von einem Markt abhängig zu sein, wie uns berichtet wurde.

Abb. 5: Auffahrt einer der Fincas. (Eigene Aufnahme)

Die Verbände sollen Einkommen generieren und durch bessere Abstimmungen unter den Vereinsmitgliedern somit die Abhängigkeit von Zwischenhändlern aufbrechen. Dadurch liegt die Wertschöpfungskette sehr viel näher bei den Produzent*innen, und diese können so besser über den Preis der Produkte bestimmen, die bisher oft nicht nur vom nationalen Markt, sondern sogar stark vom internationalen Markt mitbestimmt wurden.

Uns wurde von den Mitgliedern des Casa del Niños mitgeteilt, dass für die Schaffung von vernünftigen Preisen und einer guten Produktion von den Bewohner*innen Puerto Tejadas allerdings Unterstützung vom Staat gefordert wird. Dieser stand bisher meistens hinter den Großunternehmern und schenkte den lokalen Kleinunternehmern oft (zu) wenig Aufmerksamkeit.

Die Rolle der afrokolumbianischen Frau

„Wenn der Feminismus Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern will, dann fordern wir als schwarze Frauen Gleichberechtigung zwischen weißen, indigenen und schwarzen Frauen. Wir wollen in unserer kulturellen Diversität wertgeschätzt, aber als Frauen gleichberechtigt behandelt werden.– Aura Dalia Caicedo, Afrokolumbianerin, Aktivistin und Feministin (Boddenberg 2018).

Weiterführender Link zum Interview: https://www.deine-korrespondentin.de/von-rassismus-und-feminismus/

Abb. 6: Vorstellung des Bildvergleichs im ACCN. (Eigene Aufnahme)

Rolle der Frau am Exkursionstag im ACCN

Bei unserem Besuch in der Asociación Cultural Casa del Niño – ACCN wurden uns zwei Bilder vorgestellt, mit denen im Unterricht mit Kindern bzw. Jugendlichen gearbeitet wird. Es wird als Bildvergleich zur Rolle der afrokolumbianischen Frau in der modernen Welt genutzt. Auf dem einen Gemälde sei eine traditionell, authentisch gekleidete afrokolumbianische Frau abgebildet, welche die traditionellen Werte repräsentiere. Das zweite Gemälde zeige eine modernisierte afrokolumbianische Frau, welche die modernen Werte repräsentiere. Im Unterricht werde die Unterrichtsreihe zur Rolle der Frau bei Afrokolumbianer*innen und Afrocaucaner*innen mit diesem Bildvergleich eingeführt. Dieser Bildvergleich werde mit der Frage an die Jungs eingeführt, welche dieser Frauen sie eher heiraten wollten bzw. welche sie eher zur Frau nehmen würden. An die Mädchen wird die Frage gerichtet, welche dieser beiden Frauen sie eher sein wollen würden. Welches sei das eher anzustrebende Bild einer Frau? Das Ziel dieser Diskussion solle die Verdeutlichung sein, wie wichtig es sei, sich die eigenen Wurzeln immer wieder in Erinnerung zu rufen. Diese Vorstellung, wie die Rolle bzw. das Auftreten einer Frau wahrgenommen und besonders an die nächste Generation weitergegeben wird, hat bei unserer Exkursionsgruppe zu einigen Diskussionen geführt.

Einleitend soll darauf hingewiesen werden, dass der Prozess zur Gleichstellung der Frau an kaum einem Ort auf der Erde abgeschlossen ist und Kolumbien hier nicht als negatives Beispiel dargestellt werden soll. Auch in Deutschland ist der Prozess zur Gleichstellung der Frau noch lange nicht abgeschlossen. Wichtig ist aber das weltweite Bewusstsein darüber, wie Frauen wahrgenommen und wertgeschätzt werden.

Rolle der Frau in Kolumbien

Im Folgenden soll sich zunächst auf die Rolle der Frau in Kolumbien bezogen werden, um folgend einen kleinen Einblick in die Rolle der afrokolumbianischen Frau erlangen zu können. Seit der Verfassung 1991 haben Frauen in Kolumbien mehr Rechte als in der Vergangenheit. Die Gleichstellung von Männern und Frauen rückte in den Vordergrund. „Festgeschrieben wurden in der Verfassung von 1991 folgende Gleichstellungsrechte: das allgemeine Recht auf Gleichheit und das Verbot von Diskriminierung (Art. 13); das Recht von Frauen, politische Ämter auszuüben und die Verantwortung der Politik, ihnen Zugang zu diesen zu verschaffen (Art. 40); die Gleichberechtigung von Frauen innerhalb von Ehen und Paarbeziehungen (Art. 42) sowie der besondere Schutz schwangerer Frauen, junger Mütter und weiblicher Familienoberhäupter (Art. 43)“ (Huhle 2017: 245). Trotz der offiziellen Festschreibung haben Frauen nach wie vor mit zusätzlichen Problemen zu kämpfen. Weiterhin seien Frauen unterrepräsentiert, haben mit mehr Diskriminierung zu kämpfen als Männer und seien häufiger innerfamiliärer Gewalt ausgesetzt, sowie Gewalt, die sich aus dem politischen Konflikt ergebe. Zudem haben sie bisher ungenügenden Zugang zur Bildung und werden in wenigen Teilen der Gesellschaft gleichberechtigt (vgl. Noekel 2017: 61ff). Unter anderem wird davon ausgegangen, dass eine Unterordnung der Frau unter anderem Folge des Konfliktes sei, da Krieg auch gesellschaftliche Wertesysteme und individuelle Verhaltensweisen beeinflusse und es zusätzlich zu einem hohen Anteil an häuslicher Gewalt gegen Frauen komme (vgl. Rieckmann 2014: 1203). Es „wurden mehr als 41.000 Frauen im Alter zwischen 13 und 49 Jahren aus 230 Distrikten – den kolumbianischen Regierungsbezirken – befragt.  Dabei gaben je nach Distrikt bis zu 20 Prozent der in einer Partnerschaft lebenden Frauen an, in den zurückliegenden zwölf Monaten Opfer häuslicher Gewalt geworden zu sein“ (ebd.: 1204). Durch die erst späte Zuschreibung der Rechte für Frauen, scheinen diese nach wie vor eine untergeordnete Rolle zu haben und traditionelle Rollenbilder scheinen noch festgeschrieben zu sein. Auch die konfliktgeprägte Gesellschaft erschwert die Gleichstellung. Dennoch konnten Frauen inzwischen schon mehr Rechte erlangen, es ist eine Entwicklung zur Gleichstellung der Frau zu erkennen, die voranschreitet. In einigen Situationen konnten wir als Exkursionsgruppe einen Einblick in die Position der Frauen erhaschen. Natürlich nur unter subjektiven Bedingungen und in einzelnen Augenblicken, die als Momentaufnahme dienen können. Dennoch halte ich es für wichtig diese darzustellen, da dies einen weiteren Blickwinkel über die Rolle der Frau ermöglicht. Zum einen wurde an den verschiedenen Stationen der Exkursion immer wieder betont, wie wichtig eine Gleichberechtigung der Geschlechter ist, und dass die Möglichkeiten der Frauen ausgebaut werden müssen. Zum Teil allgemein und zum Teil mit konkreten Ansätzen, wie beispielsweise ein prozentualer Anteil an Frauen als Führungskräfte. Trotzdem sprachen an den meisten Orten Männer mit uns, während wir das Essen meistens von Frauen serviert bekamen, was auf ein konservatives Bild der Rollenverteilung schließen lässt. Es kam zu einigen Situationen, in denen unsere Gruppe konkret die Frauen ansprach und diese zu Wort kamen. Teilweise waren diese Antworten sehr kurz, knapp und teilweise unverständlich. Dies kann zum einen daran liegen, dass das Wort kurzfristig und überraschend an die Frauen gegeben wurde, aber eventuell auch daran, dass Frauen es weniger gewohnt sind, ihre persönliche Sichtweise zu teilen. An dieser Stelle kann allerdings nur spekuliert werden, dennoch fiel es uns auf.

Rolle der Frau in afrokolumbianischen Gemeinschaften

Wie aus dem einleitenden Zitat dieses Beitrages bereits deutlich wird, stehen afrokolumbianische Frauen nicht nur vor dem Problem der nichtvorhandenen Gleichstellung zwischen Mann und Frau, sondern grundlegend vor der Herausforderung der nichtvorhandenen Gleichstellung zu mehreren sozialen Gruppen Kolumbiens. Es zeigt, dass es viele Ungleichheiten zwischen den sozialen Gruppen gibt, zwischen denen vorerst Gleichheit geschaffen werden muss, bevor die afrokolumbianische Frau gleichberechtigt zu Männern ist. Gleichzeitig soll die kulturelle Diversität bestehen bleiben und wertgeschätzt werden.

„In Kolumbien leben etwa 10 bis 11 Millionen Schwarze. Sie bilden die am stärksten isolierte, diskriminierte und benachteiligte Bevölkerungsgruppe des Landes. […] In den letzten Jahrzehnten litten die Afrokolumbianer insbesondere unter der massiven Vertreibung aus ihren angestammten Gebieten in der Pazifikregion“ (Weber 2009).

„Indigene Frauen erfahren […] häufig Mehrfachdiskriminierung. Hier kommt das Konzept der Intersektionalität zum Tragen, das heißt die Überschneidung verschiedener Formen von Diskriminierung in einer Person. Das Gleiche gilt natürlich auch für Männer“ (Arloth & Seidensticker 2011: 6).  „Schwarze Frauen erleben multiple Formen von Gewalt: Sie haben geringe Möglichkeiten, einen Zugang zu Bildung zu bekommen, einen würdevollen Arbeitsplatz zu erhalten. Das hängt vor allem mit wirtschaftlicher Ungerechtigkeit und mit dem Geschlecht zusammen“ (Boddenberg 2018).  Diese Aussage bestätigen auch die Mitarbeiter des ACCN. Ihnen zufolge haben es afrokolumbianische Frauen besonders schwer, da sie unter der Mehrfachdiskriminierung leiden. Sie seien Frauen, afro und arm. Oftmals seien Frauen vom Machismo betroffen, wie uns im ACCN berichtet wurde. Sowohl im Cauca als auch in ganz Kolumbien. Durch den Konflikt werden viele männliche Bezugspersonen wie Ehemann, Brüder und Väter getötet, hierdurch falle die gesamte Arbeit als Hausfrau, alleinerziehende Mutter und Verdienerin auf die Frauen zurück. Selbst wenn der Ehemann noch vor Ort sei und Arbeit übernehmen kann, sei die Rolle der Frau festgeschrieben auf den Haushalt und die Kindererziehung, was aber oft nicht als Arbeit angesehen und somit mit zu wenig Respekt behandelt werde. Dies führe zu einer belastenden Situation für alle, aber besonders für die Frauen. Dieser Situation solle entgegengewirkt werden.

Noeckel bestätigt dies und zeigt auf, dass es in manchen Regionen Veränderungen der Situation gibt. „Die Situation der Frauen allgemein und der Frauen im ländlichen Raum und Afrokolumbianerinnen im Speziellen ist nach wie vor prekär, sie werden diskriminiert, sind unterrepräsentiert und gehören zu den Ärmsten der Armen. Es herrscht viel Gewalt gegen Frauen, innerfamiliäre als auch im Zusammenhang mit dem bewaffneten Konflikt und Frauen und Kinder stellen die größte Anzahl der Binnenvertriebenen im Land und sind Hauptleidtragende des Konflikts. Sowohl das Friedensabkommen als auch Organisationen wie Mujeres Rurales Colombianas, AMUAFROC und die Vereinten Nationen setzen sich für eine Verbesserung der Lage der Frauen ein und haben bereits viele Maßnahmen ergriffen“ (Noeckel 2017: 61). Auch im ACCN wird in einem der sieben Arbeitsprojekte im Projekt der Frauen und Gender Entwicklung an der Verbesserung der Rolle der Frau gearbeitet. Denn laut ihnen leiden die Frauen am meisten unter Diskriminierung.

Um einen Rückbezug auf unsere Wahrnehmung der Rolle der Frau herzustellen, soll die konkrete Situation vor Ort mit Blick auf die Rollenverteilung dargestellt werden. Hierbei handelt es sich um eine subjektive Sicht, wie ich die Situation wahrgenommen habe. Wir kamen in Kontakt mit zwei Frauen, die eine ist Mutter und Unternehmerin. Sie stellt ihre eigene Marmelade aus einer traditionellen Frucht her und möchte diese selbstständig vermarkten und zu einem größeren Unternehmen werden lassen. Sie hat uns ihre Marmelade und ihren Unternehmensplan sehr selbstbewusst und selbstsicher vorgestellt. Eine weitere Frau, die dem Gespräch bis dahin nur passiv gefolgt war, wurde auf ihre Rolle als weibliche Person in der Gemeinschaft angesprochen und sollte diese kurz darstellen. Sie gab einen kurzen, unsicher wirkenden Redebeitrag, der von den spanisch sprechenden Teilnehmenden unserer Exkursionsgruppe kaum verstanden wurde. Während des Mittagessens erhielten wir unsere Mahlzeit unter anderem von Männern, die sich um uns kümmerten, was diese Gemeinschaft von den anderen unterschied, die wir während der Exkursion besuchten.

Organisationen, die sich für die Rechte von (Afro-)Kolumbianer*innen einsetzen

Trotz oder vor allem aufgrund dieser mehrschichtigen Probleme scheint den Problemen der afrokolumbianischen Frau entgegengewirkt zu werden und werden diese auch als ernstzunehmende Ungerechtigkeiten wahrgenommen. Es gibt verschiedene Organisationen, die sich für die Rechte (afro-)kolumbianischer Frauen einsetzen.

Das Netzwerk Red de Mujeres Afrolatinoamericanas, Afrocaribeñas y de la Diáspora (Netzwerk afrolateinamerikanischer und afrokaribischer Frauen und der Diaspora) versuche „Einfluss auf die regionale und nationale Politik zu nehmen, um eine solidarische Gesellschaft ohne Diskriminierung und Rassismus zu gestalten. Wir wollen nicht nur in unseren jeweiligen Ländern sichtbar sein, sondern auch auf internationaler Ebene bei allen Themen, die uns als afrolateinamerikanische Bevölkerung betrifft – besonders uns Frauen. So wollen wir unsere Präsenz, unsere Träume und Forderungen sichtbar machen“ (Boddenberg 2018).

Fazit

Die Darstellung konnte nur einen allgemeinen Einblick geben, wie die Situation in der Gesellschaft ist, unter teilweise subjektiven Eindrücken. Es ist nicht auf alle Frauen, Gemeinschaften und Gruppen Kolumbiens oder afrokolumbianische Gemeinschaften zurückzuführen. Sicherlich gibt es auch viele Positivbeispiele, die nicht mit der hier getroffenen Darstellung der Situation übereinstimmen. Dennoch ist die gesellschaftliche Hauptsituation von dem hier dargestellten Bild der Frau und der damit verbundenen Problemen geprägt, befindet sich aber als aktuelles und wichtiges Thema im Diskurs, was zeigt, dass es wahrgenommen, ernstgenommen und zum Teil schon jetzt, hoffentlich in Zukunft noch mehr, bearbeitet und für die Gleichberechtigung der (afro-)kolumbianischen Frau gekämpft wird. Wie zu Beginn erwähnt, ist der Prozess zur Gleichstellung der Frau an kaum einem Ort auf der Erde abgeschlossen. Auch in Deutschland gibt es bis heute eine Geschlechterungleichheit, der entgegengewirkt werden muss. Die Gleichheit aller Menschen und das Verbot von Diskriminierung zählt zu den Menschenrechten (vgl. UN-Vollversammlung 1948: www.un.org), weshalb es wichtig ist, die Geschlechtergleichstellung als ernstzunehmende Aufgabe wahrzunehmen und an der Erfüllung dieser aktiv zu arbeiten, was sowohl in Kolumbien als auch in Deutschland aktuell geschieht.

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Das Departament Cauca und die Gemeinde Puerto Tejada. Eigene Darstellung.
Abb. 2: „Informate“ im Casa del Niño mit den sechs Programmen. Eigene Aufnahme.
Abb. 3: Der Vorstandsvorsitzende Arie Felipe Aragon Labrada beim Rundgang über eine der umliegenden Fincas. Eigene Aufnahme.
Abb. 4: Abholzung der Zuckerrohrpflanzen. Eigene Aufnahme.
Abb. 5: Auffahrt einer der Fincas. Eigene Aufnahme.
Abb. 6: Vorstellung des Bildvergleichs im ACCN. Eigene Aufnahme.