Besuch bei der FARC in La Elvira

Besuch bei der FARC in La Elvira

Besuch bei der FARC in La Elvira

Im Rahmen unseres Besuchs in dem Demobilisierungscamp in La Elvira ergriffen wir zudem die Chance, den anwesenden FARC Mitgliedern selbst die Frage bezüglich der Rolle der Frau innerhalb der Organisation zu stellen. Die Antwort einer der anwesenden Frauen lässt sich am besten mithilfe des folgenden Videos wiedergeben:

                       

Die FARC-Angehörige beschreibt ihr Leben als Frau in der Guerilla als normal und fügt hinzu, dass sie vielmehr nun in den Zeiten der Demobilisierung mit Vorurteilen konfrontiert sei und daher Unwohlsein verspüre. Viele sähen sie als Opfer der Guerillastrukturen, in denen Frauen unterdrückt und sexueller Gewalt ausgesetzt seien. Sie sei nie Opfer von Unterdrückung oder anderen konkreten Fällen gewesen, ergänzt jedoch, dass es anderswo vielleicht zu Vorfällen dieser Art gekommen sein mag. Nach einiger Zeit ergriff dann einer der anwesenden Männer das Wort und führte weiter aus, dass Frauen prinzipiell gleichberechtigt seien und zudem einen erheblichen Anteil in der FARC und dessen Führungsposition innehaben würden. Er betonte erneut, dass diese Vorwürfe gegenüber der FARC unbegründet seien.

Abschluss:

Zusammenfassend gehört die Frage nach der Stellung und dem Ansehen der Frau innerhalb der Guerilla zurzeit des bewaffneten Konfliktes einer sensiblen Thematik an, die es wohl nie eindeutig zu klären gelingen wird.
Entscheidend ist jedoch zu erkennen, dass das Leben als Frau in der FARC zur Zeit des bewaffneten Konfliktes nicht nur Gefahren, sondern vor allem auch Möglichkeiten bot, die ihnen in ihrem vorherigen Leben nicht zustanden. Dass jedoch auch innerhalb der Guerilla patriarchale Strukturen zu ungleichen Geschlechterverhältnissen führen, die eine Bevormundung sowie mögliche Gewaltvergehen an Frauen keinesfalls ausschließen, darf dennoch nicht außer Acht gelassen werden.

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