Bogotá

Bogotá

Der Süden Bogotás – Betrachtung der Stadtentwicklung

Joline Friese

Sicht auf Bogotá
Abb. 1: Bogotá (Eigene Aufnahme)

Bogotá ist die Hauptstadt und zugleich die größte Stadt Kolumbiens. Die Stadt hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer großen Metropole entwickelt. Durch die Ansiedlung von ländlicher Bevölkerung, die der Armut und dem bewaffneten Konflikt versuchte zu entfliehen, wuchs die Einwohnerzahl Bogotás auf über acht Millionen Einwohner an (vgl. Arciniegas 2017). Bogotá liegt auf 2.640 Meter Höhe in der Hochebene „Sabana de Bogotá“ am Fuße der zwei Kordillerenberge Guadalupe und Monserrate. Im Osten erhält die Stadt durch die Anden eine natürliche Grenze. Im Norden finden sich Geschäftsviertel und Wohngegenden der Mittel- und Oberschicht, während der westliche und südliche Teil der Stadt von Industrie geprägt ist. In diesen Gegenden liegen einfachere Wohnviertel und Slums (vgl. Kusche 2018). Bogotá weist eine große Kluft zwischen Arm und Reich auf, welche sich im Stadtbild in einer Segregation der Stadtteile mit einer Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Schichten äußert. Die Unterschiede zwischen dem wohlhabenderen Norden und dem ärmeren Süden liegen nicht nur in der Einkommensdifferenz der Menschen, sondern darüber hinaus auch in der Qualität der öffentlichen Güter und der städtischen Räume (vgl. El Espectador 2008). Der Versuch Bogotá zu einer egalitären Stadt zu formen, ver-zeichnete in den vergangenen Jahren Fortschritte in der Gesundheits- und Bildungsinfrastruktur Bogotás. So kam es zu einer Steigerung der Subventionen für die ärmere Bevölkerung, zum Bau neuer öffentlicher Schulen sowie neuer städtischer Kantinen für eine angemessene Ernährung (vgl. ebd.). Trotz dieser Fortschritte und Errungenschaften bleibt die Trennung zwischen dem Süden und dem Norden Bogotás weiterhin bestehen. Die Armut im gesamten Land ist in den vergangenen Jahren zwar zurückgegangen und die Einwohner*innen Bogotás geben an, ihre Lebensqualität habe sich verbessert, jedoch bleibt die Ungleichheit zwischen Arm und Reich bestehen und nimmt teilweise sogar zu (vgl. Informe de Desarollo Humano 2008).

Die städtische Gesellschaft Kolumbiens wird in sechs soziale Schichten unterteilt. In den unteren drei Schichten leben Bürger*innen, die Subventionen für Dienstleistungen wie Wasser, Gas und Strom erhalten. In den höheren Schichten fünf und sechs zahlen die Bewohner*innen höhere Rechnungen als ihr Verbrauch beträgt. Durch diese höheren Zahlungen der Schichten fünf und sechs werden die Subventionen der unteren Schichten finanziell getragen. Die Schicht vier gilt in dieser Einteilung als Mittelschicht. Aufgrund dessen erhält sie keine Subventionen, trägt jedoch auch nicht durch zusätzliche Zahlungen zu diesen bei, wie es bei den beiden höheren Schichten der Fall ist. Dieses Modell der Stadtgliederung in Schichten wurde Mitte der 90er Jahre entwickelt, um auf die hohe Armutsquote zu reagieren. Drei Jahrzehnte später hat die Segregation jedoch zugenommen und die Einwohner*innen der Städte werden mittlerweile daran klassifiziert, wo sie wohnen (vgl. Marcos 2018). Die Einteilung der Schichten orientiert sich an der Bewertung der Fassade der Häuser, an den Materialien, mit denen das Dach gebaut wurde, und der Qualität der Straßen vor den Häusern. Auf Basis dieser Bewertung werden die Subventionen verteilt. Das Einkommen und die berufliche Tätigkeit, die Anzahl der Familienmitglieder, das Alter sowie persönliche Beeinträchtigungen werden hierbei nicht berücksichtigt. Aufgrund der Vernachlässigung dieser Faktoren ist die Einteilung der Schichten umstritten. Bei Betrachtung des Einkommens der Einwohner*innen ist in vielen Fällen zu erkennen, dass dieses nicht mit der Schicht, in der diese wohnen, übereinstimmt (vgl. ebd.). Mithilfe der Einteilung in die Schichten wird die Segregation innerhalb der Stadt sichtbar. Im Süden Bogotás befinden sich überwiegend die unteren beiden Schichten, weswegen dieser Teil mit Armut assoziiert wird. Im Zentrum Bogotás befindet sich eine Art Mittelklasse und im Norden haben sich überwiegend die Schichten fünf und sechs angesiedelt (vgl. ebd.).

Abb. 2: Start der Exkursion (Eigene Aufnahme)

Unsere gemeinsame Exkursion mit den kolumbianischen Studierenden und ihrem Professor Bladimir Rodríguez begann in Bogotá.

Abb. 3: Mittagspause in einer Markthalle (Eigene Aufnahme)

Nachdem wir versuchten, uns in den ersten beiden Tagen der Exkursion einen Überblick über Bogotá und die Einteilung der Stadt in die unterschiedlichen Schichten zu verschaffen, fuhren wir daraufhin durch den Süden Bogotás weiter nach Sumapaz. Auf dem Weg machten wir Halt in den Barrios (Vierteln) Guacamayas und Usme und versuchten einen Eindruck von diesen Stadtgebieten im Süden Bogotás zu erhalten.                                      

                     

Las Guacayamas

Guacamayas ist ein Viertel (barrio) in dem 4. Stadtbezirk (localidad) San Cristóbal von Bogotá. Dieser Bezirk liegt im Südosten Bogotás.

Abb. 4: Verortung von Guacamayas in Bogotá in vergrößerter Ansicht. Sichtbar ist der Südosten Bogotás mit dem 4. Stadtbezirk San Cristóbal, Quelle: google.de/maps

Der Name „Guacamayas“ stammt von der gleichnamigen Art eines Ara-Papageis. Diese Papageien waren vor der Besiedlung des Gebietes in einem Höhenzug des Waldes anzutreffen, da sie sich dort auf dem felsigen Gebiet bevorzugt ansiedelten. Vor der Bebauung dieser Region wurde das Land überwiegend von Großgrundbesitz mit Viehwirtschaft und einer Vegetation aus Eukalyptusbäumen geprägt. Durch die Expansion der Stadt wurde Guacamayas ab 1979 im Rahmen eines Wohnungs-bauprogramms errichtet, welches auf den sozialen Wohnungsbau ausgerichtet war. Die Wohnungen waren für öffentliche Angestellte mit niedrigem Einkommen bestimmt und sollten die offiziellen Landtitel für die Wohnungen vom Staat erhalten. Viele beantragten ein Haus, in dem neu entstandenen Viertel, um der Wohnungsnot zu entkommen. Andere jedoch erhielten beispielsweise als Vergütung für ihre Arbeit einen Besitztitel für ein Haus in Guacamayas, auch wenn sie dieses teilweise nicht wollten (vgl. Berneth Pena et al. 2001: 9). Der Wohnungs- und Viertelbau von Guacamayas wurde sehr stark vereinheitlicht. Die Häuser und Straßen sind in Rauten angeordnet., um so eine starke Steigung der Straßen am Hang zu verringern, da sie durch das Rautensystem diagonal zur Steigung verlaufen. Der Staat erbaute einfache Wohnungen mit einem Grundriss von sechs mal drei Metern, ausgestattet mit einer einfachen Küche und einem Bad (vgl. ebd.: 6). Diese Art des Wohnungsbaus wird auch als „core housing“ bezeichnet. Es stellt eine Maßnahme zur Deckung des Wohnungsbedarfs für die Bevölkerung mit geringem Einkommen dar. Erbaut werden einheitliche Kernhäuser, die einen minimalen Lebensraum bieten und nur mit dem Nötigsten ausgestattet sind.

Abb. 5: Rundgang durch Guacamayas

Diese Häuser bieten den Bewohner*innen die Möglichkeit zur selbstständigen Erweiterung, abhängig davon über welche Mittel sie verfügen (vgl. Pandelaki & Shiozaki 2010: 234). Viele der in Guacamayas errichteten Häuser wurden aufgrund des schlechten Rufes und der mangelnden Versorgung des Viertels nicht wie geplant bezogen. Die öffentlichen Angestellten, für die diese Häuser vorgesehen waren, hatten nur wenig Interesse in das Viertel im Südosten Bogotás zu ziehen, sodass viele der Kernhäuser zunächst leer standen. In mehreren Invasionswellen bezogen aufgrund der Wohnungs-knappheit daraufhin ambulante Händler*innen mit ihren Familien die Wohnungen und Häuser illegal. Trotz der Vertreibungen durch den Staat bewohnen heute noch viele Familien die Häuser ohne einen offiziellen Anspruch auf den Wohnraum. Innerhalb von Guacamayas führt dies zu Spannungen zwischen den Bewohner*-innen, die sich ihre Häuser rechtmäßig angeeignet haben und denjenigen, die illegal in ihren Häusern wohnen (vgl. Berneth Pena et al. 2001: 11ff). Die unterschiedlichen Fassaden und Zustände der Häuser sind Ausdruck der Erweiterungen, die die Menschen dort selbstständig durchführten und finanzierten. Der Zustand der Häuser variiert: Die der öffentlichen Angestellten, die über gewisse finanzielle Mittel verfügen, sind meist in einem besseren Zustand als die der ambulanten Händler*innen. Trotz der Spannungen zwischen den Einwohner*innen von Guacamayas ist der heutige Zustand des Viertels ein Ausdruck kollektiver Arbeit. Langwierige Kämpfe sorgten für eine verhältnismäßig gute Versorgung der Haushalte mit Strom und Wasser. Um den Forderungen an den Staat bezüglich der Einrichtung einer Infrastruktur Nachdruck zu verleihen, wurden immer wieder wichtige Durchgangsstraßen blockiert. Beispielhaft finanzieren einige Politiker*innen während ihrer Wahlkämpfe einige der Versorgungs-gebiete. Solche finanziellen Mittel sind jedoch meist sehr begrenzt und dienen viel mehr als Instrumente des Wahlkampfes (vgl. ebd.: 22ff). Von der Gemeinschaft, ihrer Arbeit und ihren Kämpfen berichtete auch Don Benigno, den wir in Guacamayas trafen und dem wir einige Fragen stellen durften.

Abb. 6: Bewohner Don Benigno erzählt (Eigene Aufnahme)

Demnach erwirtschafteten die Bewohner*innen von Guacamayas mit dem Anbau von Kaffee gemeinsam Geld, um ihr Viertel aufwerten zu können. Darüber hinaus haben sie über die Kirche Gemein-schaftsproduktionen, wie eine Bäckerei oder eine Joghurtherstellung gegründet und Fortbildungskurse für Frauen und Jugendliche ins Leben gerufen. Die Gemeinschaft und ihr Zusammenhalt sei durch diese Tätigkeiten sehr gestärkt worden. Grund-sätzlich seien die für die Aufwertung des Viertels benötigten finanziellen Mittel nicht vom Staat gekommen, sondern überwiegend von der Gemeinde selbst erwirt-schaften worden. Don Benigno zeigte uns den ehemaligen Müllplatz, den sie zu einem Gemeinschaftsplatz umgestaltet haben. Die Schule in Guacamayas wurde mithilfe von Geldern aus der DDR gemeinschaftlich erbaut und ist im Jahre 1985 von Organisatoren gegründet worden, die über Kontakte in die damalige DDR verfügten. Nach dem Mauerfall wurde die Schule in „Colegio Alemania Unificada“ (Schule Wiedervereintes Deutschland) umbenannt worden. Während Familien und An-gehörige der kommunistischen Partei und Brigaden aus der DDR den Bau der Schule unterstützen, bemühten sich Evangelikale und liberale Gruppen diesen zu verhindern. Innerhalb dieses, im kleinen Rahmen herrschenden, Kalten Krieg arbeiteten liberale und konservative Kräfte gegen die Errichtung der Schule. Die Schule steht auch heute noch im Kontakt mit einer Schule in Berlin. Ein ehemaliger Schüler dieser Schule ist heute ein bekannter Professor in Jena (vgl. ebd. : 27ff). Lange war das Viertel Guacamayas in den vergangenen Jahren überwiegend auf sich gestellt. Dies führte zur Herausbildung einer starken Gemeinschaft, die sich im Kampf für die Aufwertung des Viertels mobilisierte.

Abb. 7: Hanglage des Viertels (Eigene Aufnahme)

Heute stellt Guacamayas unter anderem durch den Ausblick auf die Stadt aufgrund der Hanglage zunehmend ein interessantes Viertel für Investoren dar. Im Gegensatz zu den älteren Generationen, die viel Arbeit in die ursprünglichen Kernhäuser investierten, sind die heutigen Bewohner*innen dazu bereit, diese auch wieder zu verkaufen. Dies hat zur Folge, dass das Viertel nach und nach in den Immobilien- und Bodenmarkt der Stadt integriert wird (vgl. ebd. : 39f).

Las Malvinas

Angrenzend an das Viertel Guacamayas liegt das Viertel Malvinas. Aufgrund der Hanglange von Malvinas erhält man bei einem Rundgang durch Guacamayas an vielen Orten einen guten Blick auf dieses Viertel.

Abb. 8: Verortung von Malvinas angrenzenden an Guacamyas in vergrößerter Ansicht. Sichtbar ist der Südosten Bogotás mit dem 4. Stadtbezirk San Cristóbal, Quelle: google.de/maps

Das Viertel ist nach den Falklandinseln (auf Spanisch: Islas Malvinas) benannt. Zur Zeit der Besiedelung und Entstehung des Viertels herrschte ein Krieg um die Falklandinseln zwischen Großbritannien und Argentinien. Als Solidaritätsbekundung für Argentinien wurde das Viertel mit Las Malvinas benannt. Das Gebiet von Malvinas wurde im Rahmen einer Invasion aufgrund vorherrschender Wohnungsnot besiedelt, woran sowohl die ELN als auch die FARC beteiligt waren. Dies wurde bei einer Befragung ersichtlich, bei der die Bewohner*innen des Viertels den verschiedenen Guerillagruppen zugeordnet werden konnten (Berneth Pena et al. 2001: 19). Die Einwohner*innen Guacamayas sprachen sich die gegen die Invasion des Gebietes aus. Als einen Grund nannten sie die Zerstörung der Grünflächen. Sie versuchten zunächst dies zu verhindern; zum Teil wurde die Invasion jedoch auch zugelassen. Damit Malvinas entstehen konnte, wurde der größte Teil der Grünfläche gerodet. Der bis heute bestehende Waldabschnitt ist Ausdruck des Konfliktes zwischen den verschiedenen Gemeinschaften der Viertel. Für die Gegner*innen der Besiedlung stellt der noch vorhandene Wald eine Verbindung zu der vorher dort betriebenen Landwirtschaft dar. Zu Beginn bestanden die Häuserstrukturen aus Wellblechhüten, heute zeigt sich im Viertel eine konsolidierte Form der Invasion. Die Fassaden der Häuser weisen eine soziale Differenzierung auf. Es wird sichtbar, wie hoch das ökonomische Kapital sowie der Sozialstatus der jeweiligen Bewohner*innen ist. Das Stadtviertel ist mittlerweile so weit konsolidiert, dass es ein eigenes Gemeinschaftszentrum mit Kirche besitzt (Berneth Pena, Mireya Torres & Rodríguez 2001: 19f). Malvinas entstand durch eine ungeordnete, nicht unterstütze Invasion eines Gebietes. Das Viertel steht damit im starken Kontrast zu den geplanten und geordneten Stadtstrukturen Guacamayas. Während Malvinas der ersten Schicht zugeordnet wird, zählen die Bewohner*innen Guacamayas zu der zweiten, wobei festgestellt werden konnte, dass auch Menschen aus höheren Schichten in diesen Vierteln leben.

Los Alpes

Bei unserem letzten Halt während des Besuches in Guacamayas erhielten wir einen Blick auf das Viertel Los Alpes.

Abb. 9: Verortung von Los Alpes (Parque Villa de los Alpes) angrenzenden an Guacamyas in vergrößerter Ansicht. Sichtbar sind die Viertel Malvinas und Guacamyas, Quelle: google.de/maps

Die Häuser in diesem Viertel wurden von privaten Investoren erbaut und besitzen eine einheitliche Gebäudestruktur, um eine deutliche Abgrenzung zu den umliegenden Vierteln, die teilweise einer geringeren Schicht angehören, zu schaffen. Es handelte sich zunächst um einheitliche Reihenhäuser, die durch ihre Bewohner*innen nachträglich neu gestrichen und teilweise umgebaut wurden. Die Straßen in diesem Viertel sind ebenso wie in Guacamayas nicht auf Autos  ausgerichtet. In Los Alpes sind jedoch große Freiflächen vorhanden, wodurch das Viertel nicht durchgehend eng bebaut ist, wie es in Guacamayas und Malvinas der Fall ist. Zwischen den Vierteln Guacamayas, Malvinas und Los Alpes herrscht ein besonderes Verhältnis. So bezeichnen die Viertel sich mit absteigender Schicht gegenseitig als Diebe. Es herrschen viele Vorurteile und Schuldzuweisungen in diesen (südlichen) Stadtvierteln untereinander. Aufgrund der unterschiedlichen Höhenlage der Viertel etablierte sich das Bild, dass die ärmere Bevölkerung oben in den höheren Lagen und die wohlhabendere in den niedrigeren lebt.

Usme

Usme ist der 5. Stadtbezirk (localidad) im äußersten Südosten Bogotás.

(Abb.10: Verortung von Usme angrenzenden an San Cristobál im Südosten Bogotás in vergrößerter Ansicht. Quelle: google.de/maps)

Früher befand sich in diesem Gebiet wie vielerorts in Bogotá eine indigene Siedlung. Die politische spanische Macht in Bogotá verfolgte und besaß die Bestrebungen, auch die vom Zentrum aus weit entfernten  Gebieten  zu  kontrollieren  und  baute  aufgrund   dessen   eine   Kirche   in   Usme.  Wir besuchten den zentralen Platz dieses Stadtbezirks, welcher die Machtverhältnisse mit einer Kirche, dem Rathaus und der ehemaligen Polizeistation aufzeigt.

Abb. 11:  Zentraler Platz in Usme (Eigene Aufnahme)

Neben der Kontrolle der Bevölkerung in diesem Gebiet ging es zudem um die Kontrolle über das Wasser aus der Paramó- Region. Usme besteht zu 70% aus städtischem und zu 30% aus ländlichem Gebiet. Der ländliche Raum dient als Expansionsraum für die Stadt. Die landwirtschaftliche Nutzung ist sehr stark auf die Versorgung der urbanen Räume ausgerichtet, die Erträge und Rohstoffe sind für die Städte bestimmt. Durch dieses Nutzungsverhältnis hat die Metropole Bogotá einen starken Einfluss auf den Bezirk Usme. Dieser wird durch sozial schwächere Bevölkerungsgruppen der Schichten eins und zwei gekennzeichnet. Ähnlich wie in Guacamayas, entstanden viele Infrastruktur-einrichtungen durch die Gemeinschaft. Geplant sind Bauprojekte für die unteren Schichten. Es ist vorgesehen, Usme in den Stadtbebauungsplan der Stadt zu integrieren und in den Süden zu expandieren. Ein indigener Friedhof verhinderte jedoch bisher die weitere Ausbreitung der städtischen Flächen. Die ländliche Kultur ist in Usme bisher noch stark erhalten. Die Landwirtschaft kann sich jedoch aufgrund des unter Naturschutz stehenden angrenzenden Paramó-Gebietes in den Anden nur eingeschränkt ausbreiten. Um dieses Gebiet soll es im nächsten Kapitel gehen.

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1:  Bogotá. Eigene Aufnahme.
Abb. 2: Start der Exkursion. Eigene Aufnahme.
Abb. 3: Mittagspause in einer Markthalle. Eigene Aufnahme.
Abb. 4: GoogleMaps.
Abb. 5: Rundgang durch Guacamayas. Eigene Aufnahme.
Abb. 6: Bewohner Don Benigno erzählt. Eigene Aufnahme.
Abb. 7: Hanglage des Viertels. Eigene Aufnahme.
Abb. 8: GoogleMaps.
Abb. 9: GoogleMaps.
Abb. 10: GoogleMaps.
Abb. 11: Zentraler Platz in Usme. Eigene Aufnahme.