Die Region La Guajira
Die afrokolumbianische Gemeinde in Roche
Milan Bogojevic, Sarah Bertram, Julius Hedtke
Am 11. Tag unserer Exkursion – 21. März 2019 – ging unsere Reise von Palomino nach Barrancas weiter. Dort war ein Treffen mit der afrokolumbianischen Gemeinde in Roche geplant. Diese wurde, auf Grund des Kohlevorkommens in ihrem alten Territorium, von dem Konzern Cerrejón, auf anderes Land umgesiedelt. Genau hier lag auch unser Interesse. Wir wollten mit unserem Besuch vor Ort, uns ein Bild von dem neu entstandenen Dorf schaffen und waren sehr an den Berichten der Bewohner*innen interessiert.
Die Region la Guajira
La Guajira ist eine Halbinsel im Nordosten Kolumbiens und zählt zu den 32 kolumbianischen Departements.
Die Region weist semiarides Klima auf, ist eines der trockensten Gebiete Kolumbiens und besteht aus Dornbusch- und Kakteensavannnen (vgl. Mertins o.J.: 22). Über die Hälfte der 846.641 Einwohner*innen sind indigen (vgl. Niebank & Utlu 2017: 11). Die Region La Guajira ist das zweitärmste Departement Kolumbiens. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (55,3 %) lebt in monetärer Armut. Sie besitzen also nicht das nötige Mindesteinkommen um ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Folgen sind unter anderem, dass das Departement eine der höchsten Kindersterblichkeitsraten des Landes besitzt, mit 32 Kindern, die pro 1000 Lebendgeburten, sterben. Und, dass knapp 30 % der Kleinkinder bis fünf Jahre, chronische Unterernährung aufweisen (vgl. Cajar & Censat & Indepaz o.J.: 6). Auch der Multidimensionale Armuts-Index drückt die benachteiligte Situation der Region aus: Für ländliche Gegenden in dem Departement La Guajira, wird ein Mangel der Bevölkerung von fast 97 % in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Lebensstandard gemessen. Dabei steht ein Mangel ab 50 % bereits für ernsthafte Armut (vgl. Niebank & Utlu 2017: 11). An dieser Stelle muss allerdings auch die Verallgemeinerung von Indexen ins Bewusstsein gerufen werden.