Flora und Fauna
Flora
Die Region Sumapaz gilt als eines der größten Gebiete mit enormer Pflanzenvielfalt auf der Welt. Es gibt 148 Familien, 380 Gattungen und 897 Arten im Park, von denen rund 25 Gattungen endemisch sind. Dies entspricht etwa 8% der nationalen Gesamtzahl (vgl. Sumapaz Website).
Die am häufigsten vorkommende Pflanze im Park ist die Espeletia oder auch Frailejones genannt. Der Name leitet sich vom spanischen Wort fraile ab und bedeutet soviel wie Ordensbruder, weil sie im häufig auftretenden Nebel aussehen wie Mönche auf einer Pilgerreise. Sie gehört zu den Korbblütlern und ist nur in Páramoregionen zu finden. Ihr Wachstum ist mit rund 1cm pro Jahr sehr langsam. Die Pflanzen mit einer Höhe von über 2m können ein Alter von über 100 Jahren aufweise. Die Blätter besitzen kleine Härchen, mit denen sie Wasser aus der Umgebung aufnehmen können, tote Blätter dienen zum Schutz des Stammes und hängen nach unten (vgl. Franke & Zimmermann 2012: 124 & Mitschrift).
Der Boden im Park besteht zum größten Teil aus einer dünnen Humusschicht, weshalb hier nur niedrige Pflanzen mit flachen Wurzeln und keine Bäume wachsen. Das Land innerhalb und nah um das Schutzgebiet herumwird vor allem von den einheimischen Bauern zum Anbau von Kartoffeln oder zur Viehzucht genutzt. Zusätzlich zu den Nutzflächen finden sich Grasland, Wiesen und Torfmoore im Park. (vgl. Sumapaz Nationalpark Management Plan).
Fauna
Insgesamt finden sich in ganz Kolumbien ca. 2.890 Landwirbeltierarten, 456 Säugetierarten und 1800 Vogelarten. Von den gemeldeten Säugetieren sind ungefähr 22% vom Aussterben bedroht (vgl. Böth, P. 2019). Im Sumapaz wurden laut Managementplan etwa 260 Arten von Säugetieren gemeldet. Zu diesen gehören unter anderem die Páramo- und Dschungeltapire (Tapirus pinchaque und T. terrestris), das Weißbartpekari (Tayassu pecari), der Weißschwanzhirsch (Odocoileus virginianus), der Schmetterlingstiger (Panthera onca), der Puma (Puma concolor) und der Tigrillo (Leopardus pardalis), die Nutria (Lontra longicaudis), der Berghund (Potos flavus) und der brillenförmige Bär (Tremarctos ornatus). Zu den wichtigsten Vogelarten gehören der Kormoran (Phalacrocorax brasilianus), der Grüne Ara (Ara militaris), der Turpial (Cyanocorax yncas), der Gelbpapagei (Ognorhynchus icterotis), der Felsenhahn (Rupicola peruviana), die Aiole oder Guapuchona (Psarocolius decumanus), Wildtruthähne (Penelope sp.) und Tukane (Ramphastos tucanus) (Managementplan PNN Sumapaz, 2013) (vgl. Sumapaz Website). Mit 589 verschiedenen Arten von Amphibien und Reptilien steht Kolumbien ganz oben auf der Weltrangliste, allerdings sind davon 208 Arten als bedroht eingestuft. Diese Bedrohung ist eine der höchsten Raten weltweit und kommt vor allem durch Zerstörung von Lebensräumen, illegalem Handel, sowie Luft- und Wasserverschmutzung zustande (vgl. Blöth, P. 2019).